Meine Ruhelosigkeit ließ mich stets
bis ans Ende der Nacht wandern.
Immer auf die Suche
nach Wärme, nach Liebe.
Und dann sah ich es.
Ein kleines Licht in der Nacht.
Es schien aus einer Fensterecke
einer kleinen Hütte am Rande der Welt.
Als ich näher kam,
sah ich eine kleine Kerze.
Der Wind, welcher durch die Fugen
dieser ärmlichen Behausung blies,
ließ ihre Flamme tanzen.
Ich sah durch das dünne Glas des Fensters.
Was ich sah, war wundervoll.
Ein Mädchen voller Anmut.
Sie saß auf einem Schemel,
hielt eine Rose in den Händen.
Wie ein Engel, dachte ich.
Ich wollte gerade weitergehen,
da hob sie ihr Haupt und sah mich an.
Durch den Raum, durch das Glas.
Sie sah mich an, sah mich an
und war nicht erschrocken.
Ich liebe sie.
Das wurde mir auf einmal klar.
Ich liebe sie.
Sie war wunderschön.
Ihr Haar glänzte selbst
im schwachen Licht der Kerze.
Es viel ihr ins Gesicht.
Sie schob es sanft zur Seite.
Dann lächelte sie.
Ihr Kleid wirkte wie aus Blumen gebaut
und jede Falte fiel elegant
den Schemel entlang zu Boden.
Ich wurde verlegen
und jeder Blick
aus ihren wunderschönen Augen,
verriet mir, dass sie es wusste.
Da stand ich nun,
wie versteinert.
Es war Nacht und mir war kalt.
Und doch hätte ich
um keinen Preis dieser Welt
diesen Platz verlassen.
Sie stand auf, ging ein Stück.
Bis sie mein Blickfeld verließ.
Sie ging zur Tür,
gleich würde sie mir öffnen.
Die Tür öffnet sich einen Spalt.
Sie sieht mich an.
Gerade will sie mir
ihre zierliche Hand zum Gruß reichen.
Jetzt erwache ich,
aus meinem Traum, in meinem Bett.
Vielleicht werde ich nie erfahren,
ob sie mich auch geliebt hat.
Aber ich werde sie trotzdem suchen,
solange, bis ich nicht mehr von ihr träumen muß.
©Pegasus im Oktober 2002
|