Nach der Wahl: (Ins Unreine gedacht )
Uns`re schönen Wahlversprechen
müssen wir nun leider brechen,
da wir jetzt erst richtig seh'n,
was im Haushalt ist gescheh'n!
Nun, wir haben's zwar gewusst,
doch wir hatten keine Lust,
echt dagegen anzugehen.
Volk, das musst du doch versteh'n!
Denn in der Opposition
hat man schließlich nichts davon,
wenn man sich ums Staatswohl kümmert -
eh nicht alles sich verschlimmert.
Würden Sorgen euch nicht quälen,
könntet ihr die And'ren wählen!
Und wir möchten Vorstandssitze:
die Bezahlung dort ist Spitze!
Bei den vielen Arbeitsessen
hört man dann von den Int'ressen,
die der Unternehmer hat:
denn der ist noch lang nicht satt!
Die Gewerkschaft, längst zerbrochen,
hat sich freilich schon verkrochen:
weil wir schlau sie korrumpiert,
mit viel Schmiergeld ausstaffiert.
Ach, wie da wir drüber lachten,
als wir's in die Presse brachten!
Ja, man muß strategisch denken!
Dürft uns ruhig Vertrauen schenken!
Denn mit ernster Staatsmannsmiene
leiern wir euch uns're "Schiene"
runter, die ihr längst schon kennt.
Ciceros im Parlament!
© pseudolin am 08.01.2006
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